Pressestimmen

KOSTHEIM (shs) – Nicht viele junge Menschen denken heute daran, einem Chor beizutreten. Manche hätten vielleicht Lust zu singen, haben aber ein typisches Bild im Kopf: Von einem Chor, dessen Mitglieder bereits ein gesetztes Alter erreicht haben, in dem man Noten und Gesang bereits perfekt beherrschen muss und der ausschließlich alte Volkslieder und klassische Stücke singt. Dass es aber auch anders geht, beweist der neu gegründete Chor “TONart” in Kostheim.

Im Januar 2002 kam aus dem Volkschor Sängerlust 1898 e.V. der Anstoß, einen “jüngeren und moderneren Chor” ins Leben zu rufen. Bald waren Interessenten gefunden, die sich daraufhin jeden Dienstagabend zu regelmäßigen Proben trafen. Unter der Leitung ihrer damaligen Dirigentin Chikako Nagaya(bis 12.2004) modulieren einige Männer und etwa vierundzwanzig Frauen im Altern zwischen sechzehn und achtundvierzig Jahren seither an ihren Stimmen, nunmehr mit Fabian Denhoff.

Das Repertoire ist dabei alles andere als “althergebracht”. Statt der gewohnten Lieder werden bei TONart Pop, Rock und Gospel gesungen. Obwohl der fünfstimmige Chor einen großen Ehrgeiz hat und mittlerweile sein Können schon einige Male bei öffentlichen Auftritten unter Beweis stellen konnte, fällt die Suche nach neuen Mitgliedern nicht ganz leicht. “Viele haben Hemmungen, sich bei uns zu melden, weil sie keine Erfahrung mit Gesang haben, keine Noten lesen können oder etwa fürchten, sie müssten zuerst bei uns vorsingen. Allerdings ist das gar nicht nötig. Mitsingen kann jeder, der es möchte. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, ebensowenig wie ein Vorsingen. Uns geht es um den Spaß an der Sache und um die Freude am Singen in der Gruppe! Uns sind alle willkommen, die Lust am Mitsingen haben!”, versichert Ruth Fox, die Vorsitzende des Chors. Man erwarte keine Experten. Das Motto des Chors ist schließlich “learnig by doing” und man verpflichte sich zu nichts, wenn man sich einer Probe einmal unverbindlich anschließen möchte.

Aber Vorsicht: Wer den mitreißenden Chor einmal live erleben durfte, wird sich dessen Charme nur schwer entziehen können! Wer nun Interesse daran hat, einmal in eine Probe “reinzuschnuppern” oder den Chor vielleicht engagieren möchte, kann sich über die Homepage des Chores, www.tonart-kostheim.de, weitere Informationen einholen, Fragen stellen oder Kontakt aufnehmen.

Quelle:

„GEBURTSTAG Moderner Chor „Tonart“ feiert zehnjähriges Bestehen / Proben zum Festkonzert

KOSTHEIM – Zehn Jahre wird er jung – der moderne Chor „TONart“ begeht seinen ersten runden Geburtstag. Dieser wird gefeiert, und zwar am Sonntag, 2. September, mit einem Jubiläumskonzert, das unter dem Motto „Zwischen Himmel und Erde“ steht.

Für die Freunde des Rock-, Pop- und Gospelgenres dürfte das ein klangvoller Kunstgenuss werden. Das wird schon bei der ersten Chorprobe nach den Sommerferien deutlich. Ein Aufwärmtraining ist eigentlich nicht notwendig – warm ist den Sängerinnen und Sängern schon. Die 40 Chormitglieder suchen im Nebenraum des Kostheimer Bürgerhaus zwar brav ihre Plätze auf, doch die sommerliche Hitze scheint sie doch ein wenig zu quälen. Dirigent Fabian Denhoff, der den Chor seit sieben Jahren leitet, nimmt es gelassen. Nach siebenwöchiger Abstinenz müssen die Stimmapparate wieder auf Vordermann gebracht werden.

Das umfangreiche Repertoire, das in den vergangenen zwei bis drei Jahren intensiv einstudiert wurde, muss erst wieder „abgerufen“ werden. Beim Jubiläumskonzert stehen erstmals ausschließlich drei- und vierstimmige Chorsätze sowie vier verschiedene Soloparts auf dem Programm, mit der die hohe Leistungsfähigkeit des Chors nachhaltig unterstrichen werden soll.

Rumpfkreisen, Zunge lockern

Allmählich scheinen sich die Chormitglieder an die Schwüle zu gewöhnen. Wer noch an seinem Stuhl „klebt“, fühlt sich beim Aufstehen befreit. Körperliche Aktivitäten sind angesagt. „Bewegt eure Schultern“, ruft Denhoff seiner „Mannschaft“ zu. Und dann strecken sich die Arme in die Höhe: „Erklimmt die imaginäre Strickleiter“.

Auch die Lippenmuskulatur kommt nicht zu kurz: Münder spitzen zum „Froschkuss“! Nach dem Kopfkreisen wird die restliche Luft aus dem Resonanzkörper ausgestoßen. Zu zögerlich, befindet Denhoff: „Lasst euren Atem mit Schwung ausströmen.“ Jetzt wird die Zunge gelockert. Die Chorgemeinschaft stößt ein rhythmisches Di-Di-Don in allen Tonlagen an. Erst ganz behutsam, dann hört sich das Ganze an, als trappelten Wildpferde durch den Raum. Die Resonanzkörper der Sänger und Sängerinnnen sind reaktiviert. Angespannt sind nur noch die Gesichtszüge mancher Akteure. Wer gerne singt, sollte auch lächeln. Langsam wird es Zeit, mit dem ersten Stück aus dem Repertoire zu beginnen: Der Gospelsong „Didn’t my Lord deliver Daniel“. Ein beliebtes Lied, das aber angesichts der Alliteration stets eine besondere Herausforderung darstellt. Erst nach einigen Versuchen zeigt sich der zu aufmunternden Scherzen aufgelegte Dirigent mit den artikulierten Anstoßlauten zufrieden.

Das Einsingen macht zusehends Freude, und so werden auch weitere Stücke in Angriff genommen, der Dirigent weiß seine Chormitglieder zu motivieren: Ein stimmliches Wohlbefinden „zwischen Himmel und Erde“, das sich symbolkräftig in dem Lied „What a wonderful world“ wiederfindet. Und so zeigt sich denn auch Denhoff überzeugt, dass sich die Musikfreunde beim „Jubiläumskonzert“ in die wunderbare Klangwelt entführen lassen.“

Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/amoeneburg-kostheim-kastel/muender-gespitzt-zum-froschkuss_12316861.htm